Die Problematik
LKW haben – insbesondere auf der rechten Seite – einen großen toten Winkel. Dies führt speziell beim Rechtsabbiegen zu gefährlichen Situationen, da Radfahrer, die geradeaus fahren, nicht wahrgenommen werden können.Die Unfälle sind in der Regel sehr schwer, da die Unfallopfer von den LKW überrollt werden und daher kaum eine Überlebenschance haben
Jedes Jahr sterben durch Unfälle, die durch diesen Toten Winkel verursacht werden, rund 150 Personen im Straßenverkehr. Dies sind zum größten Teil radfahrende Kinder.
Kinder realisieren die Gefahr nur sehr unzureichend. Aus der Perspektive des Kindes heißt es: "Ich sehe den LKW – also sieht der LKW mich auch." Daß aber zwischen LKW und LKW-Fahrer ein Unterschied besteht, wird nicht wahrgenommen.
Die Situation wird in den Medien seit rund einem Vierteljahrhundert thematisiert und mittlerweile gibt es eine europäische Richtlinie, die die Ausrüstung neu zugelassener LKWs mit einem weiteren Spiegel zur Verringerung des Toten Winkels vorschreibt. Dies ist aber bei einem aktuellen Bestand von 2,9 Millionen LKW in Deutschland (sowie zahllosen ausländischen Fahrzeugen) keine wirklich effiziente Methode zur Verringerung der Unfallzahlen.
Lösungsansatz
Hier setzt Round Table mit einem ebenso einfachen wie Round Table-typischen Konzept an: Active Doing vor Ort!RT 103 hat es vorgemacht und ist mit einem LKW und einem Transporter zu den Grundschulen im Ammerland gegangen. In den Schulen wird die Problematik des Toten Winkels theoretisch vorbereitet, dann geht es zur praktischen Demonstration auf den Schulhof. Hier können sich Schüler und Lehrer von der schlechten Sicht und der damit verbundenen Gefahr unmittelbar überzeugen.
Material/Personal
Benötigt wird für eine praktische Demonstration:- LKW (z.B. Zugmaschine)
- Sprinter, um zu zeigen, daß nicht nur die ganz großen LKW gefährlich sind
- Trassierband zum Abstecken des Toten Winkels
- Unterrichtsmappe für jeden beteiligten Lehrer (z.Zt. von den Unfallkassen)
- DVD mit Lehrfilm und Beiträgen zum Toten Winkel (RT 103-Produktion)
- pro Schüler einen Flyer zum Thema Toter Winkel (z.Zt. von den Unfallkassen)
- ein Aufsteller pro Schüler zur Visualisierung des Toten Winkels
- idealerweise Hilfspersonal, z.B. Polizist und LKW Fahrer um Fragen zu beantworten
- Presse
- ... und natürlich ein paar Tabler
Erkenntnisse
Sowohl die Kinder als auch die Lehrer (und ggf. beteiligte Eltern) lernen im Rahmen einer solchen Demonstration eine ganze Menge:- Das Sichtfeld des LKW-Fahrers ist sehr eingeschränkt
- auch vor dem LKW gibt es einen Toten Winkel (Zebrastreifen)
- im Toten Winkel eines LKW (Sattelzug) lassen sich 120 Personen so unterbringen, daß der Fahrer keinen einzigen sieht
- es reicht nicht aus, daß ich den LKW sehe
- "Recht haben" (grünes Licht, Vorfahrt, etc.) nützt nichts